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Über uns

Zur Vereinsgeschichte

Begonnen hat das Ganze mit einem Stammtisch 1999. Nach einigen Treffen wurde beschlossen, zur Tat zu schreiten und eine erste Anlage zu bauen. Wortwörtlich unter dem Dach des Zeughauses entstand der Nachbau des Germersheimer Bahnhofes, wie er 1964 war. Die Anlage fand viel Anklang besonders bei Eisenbahnfans aus der Stadt, leider kann sie aus technischen Gründen nicht mehr betrieben werden. Im Mai 2003 kam dann der Umzug in die ständige Ausstellung des „Deutschen Straßenmuseums“ im Erdgeschoss – das sind unsere heutigen Räumlichkeiten.

Am 21. März 2004 - um 16:30 Uhr – wurde im Zeughaus in Germersheim die Modelleisenbahn offiziell in Betrieb genommen. Damit wurde die erste vollautomatisch gesteuerte Modelleisenbahn mit Geräuschen in Deutschland in den Dienst gestellt.

Am 21.Oktober 2007 wurde dann die Interessengemeinschaft Eisenbahnfreunde Germersheim (IEGE) e.V. gegründet – mit dem Ziel die Anlage regelmäßig der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und sie weiter auszubauen. Der Verein zählt heute 28 Mitglieder in allen Altersgruppen und über die Region Germersheim hinaus. Wir freuen uns über jede weitere helfende Hand – jeden Montag, 19 Uhr, treffen wir uns zum Bauen, Basteln und Fachsimpeln.

Unsere Modellbahnanlage

In bislang zwei großen Bauabschnitten und einem Erweiterungsabschnitt mit zwei Gleiswendeln wurden rund 700 Meter Gleis der Spurbreite HO (sprich „ha null“) verbaut. Dies entspricht dem Maßstab 1:87, unsere Züge, Gleise und Modellhäuser sind also 87 Mal kleiner als das Original. Wir betreiben unsere Anlage im Zweileiter-System und fahren digital (System der Firma Uhlenbrock Elektronik mit Lissy-Infrarot-Sensoren). Zeitgleich können rund 30 Züge die Anlage befahren, wobei ein Computer die Steuerung und Sicherung der Züge übernimmt. Unser Fahrpersonal überwacht lediglich die Blockabschnitte, die die Zugfolge regeln und der Sicherheit der Züge dienen. Es gibt eine lange doppelgleisige Rundstrecke, die zwei große städtische Bahnhöfe miteinander verbindet. Von hier zweigen drei Nebenstrecken zu mehreren Kleinstadtbahnhöfen ab. So soll es sein: Die Streckenführung – teilweise im Tunnel - bringt viel Verkehr auf die Schiene. In unserer Anlage wurden 120 Weichen verbaut. Eine mehrere Meter lange Schmalspurbahn (Spurbreite HOe) verbindet zwei Dörfer miteinander. Nicht nur auf den Schienen ist etwas los – zahlreiche Straßen sind mit dem Faller-Carsystem ausgestattet, hier fahren – wie von Geisterhand – Busse, Lkws und andere Straßenfahrzeuge. Reichhaltig ausgestattet ist die Anlage mit mehr als 2000 Bäumen, 300 Häusern und vor allem vielen, vielen kleinen Menschen. Damit es denen nicht dunkel wird, erhellen bei Nacht rund 700 Leuchten die Modellstraßen und –häuser.

Eine Spezialität unserer Anlage sind Gebäude und Szenen, die wir dem Vorbild nachempfunden haben – und zwar mit regionalem Bezug. Wir haben uns dabei an der Pfälzer Heimat orientiert. Sie entdecken auf unserer Anlage etwa das Hambacher Schloss, die Burg Trifels, den Teufelstisch im Dahner Felsenland oder die Bahnhöfe Winden/Pfalz, Neustadt/Weinstraße und Pirmasens. Ein Wahrzeichen Germersheims – den bunt bemalten Wasserturm – haben wir ebenso nachgebildet, wie unser Modellbahndomizil – das Zeughaus der Festung Germersheim. Wenn Sie hier genau schauen, entdecken Sie auch im Modell unsere Modellbahn.

Bei einem Besuch in unserer Ausstellung können Sie viele weitere Szenen entdecken – ein Hochzeitspaar auf dem Weg zum Traualtar, ein Autobahnkreuz, das Storchennest mit Nachwuchs, Feldarbeiter bei der Ernte, einen Baumfälltrupp beim Schuften, eine Parkeisenbahn, den belebten Zoo, eine pittoreske Altstadt, den Badesee mit Schönwettergarantie und… einen Straßenstrich. Es lohnt sich, genau hinzuschauen – man entdeckt immer wieder etwas Neues.

Eine Rundreise mit unserer Modellbahn

Eine Rundreise mit der Modellbahn durch die Miniwelt soll es heute sein und deswegen stehe ich auf Bahnsteig 1 in Neustadt und warte auf den Regional-Express.

„ Sehr geehrte Damen und Herren. Am Gleis 1 hat in kürze Einfahrt der Regional-Express. Bitte Vorsicht an der Bahnsteigkante bei der Einfahrt des Zuges.“

Als der Zug an mir vorbei fährt werden meine Haare durchwirbelt und ich spüre dabei den Windsog und die Wärme der Diesellok der Baureihe 218.

„Meine Damen und Herren herzlich willkommen in Neustadt. Ihre nächsten ……“ Den Rest höre ich schon gar nicht mehr, denn ein schwerer Güterzug fährt auf dem Nachbargleis durch den Bahnhof.

Bewusst steige ich in den ersten Wagen nach der Lok ein, denn nur so kann man der Lok und ihrer Kraft am Nahesten sein. Schnell habe ich einen Fensterplatz gefunden und schon werde ich in den Sitz gedrückt als der Zug sich in Bewegung setzt.

Schon kommt der Baggersee mit seinen Wohnwagen und den Badegästen in Sicht.

Ein Polizeihubschrauber fliegt gerade darüber hinweg in Richtung Stadt. Man hat mir erzählt auf der kleinen Insel sei eine Wassernixe, vielleicht kann ich sie aus dem fahrenden Zug entdecken.

Oh je, ein dicker Mann lässt die kleine Insel aus Holz tief in das Wasser sinken.

Gerade ist eine Stadtbahn am Haltepunkt Neustadt-Badespaß angekommen und hat viele Badelustige mitgebracht.

Wenige Meter vom See sind Holzfäller am Werk. Den Ruf „Baum fällt“ höre ich nicht, aber wie die Tanne fällt entgeht mir nicht. Eine Lärmschutzwand verdeckt mir die Sicht auf den Haltepunkt Neustadt-Zentrum und auf die alte Feuerwache.

Nur noch Umrisse des Stadtbahndepots nehme ich wahr und schon taucht der Zug in den langen Tunnel.

Ich höre jetzt das Rauschen des Zuges stärker als sonst und ich merke wie der Lokführer die Motordrehzahl erhöht und so der Zug sich weiter dem Bahnhof Löschstadt nähert.

Als der Zug den Tunnel verlässt erblicke ich das alte Stadttor. Auf seiner Spitze nisten wie in jedem Jahr die .Störche. Der Wasserrohrbruch vom Winter ist immer noch nicht repariert. Die Arbeiten dauern doch länger als man gedacht hatte.

Ich beschließe auszusteigen, denn heute soll ja im Zeughaus Fahrtag der IGEG Löschstadt sein.

Aus dem Bahnhof raus und schon fallen mir das große Rathaus und die schöne große Villa mit ihrem englischen Garten auf.

Im Biergarten nehme ich eine kleine Mahlzeit zu mir und ich schaue natürlich auch einmal auf fremde Teller. Hier spüre ich den Puls der Stadt. Ich folge nun der Strasse und höre schon von der Ferne laute Musik.

Der Radezky- Marsch wird gerade von der Bundeswehrkapelle gespielt und die kleinen Kinder marschieren dazu. Mal etwas anderes vor dem Zeughaus.

(Siehe Foto rechts oben.)

So wie es aussieht ist gerade das Fernsehen bei den Eisenbahnfuzzis zu Gast.

Man könnte ja bei der großen Anlage Stunden verbringen und so ist ein Besuch im Autokino und dem Weißenburger Tor nicht mehr möglich.

Ich wollte ja meine Rundreise an einem Tag schaffen.

Als ich den Bahnhof wieder erreiche beschließe ich kurzfristig einen Abstecher nach Waltershausen noch zu unternehmen.

Schon stehe ich im 628 und schaue durch die Glasscheibe des Führerstandes und beobachte gemeinsam mit dem Lokführer die Strecke.

In Lauenstein kreuzen wir die von Waltershausen kommende Regionalbahn. Noch einen Blick auf die Stadt Löschstadt und schon fährt der Zug in Waltershausen ein.

Als ich aussteige höre ich eine freundliche Stimme mit dem Hinweis auf die Schmalspurbahn.

Ich eile aus dem Bahnhof, durch die Unterführung und habe den Zug gerade noch erreicht. 

Herrlich wie in alten Zeiten.

 „ Zurück bleiben!“ Ein greller Pfiff des Schaffners schon legt  sich die kleine Lokomotive mächtig ins Zeug.

Ein schwerer Verkehrsunfall, verursacht durch eine leicht bekleidete Frau, rufen Feuerwehr, Notarzt und Rettungshubschrauber auf den Plan.

Die Vereinigten Bauernfreunde von Waltershausen ernten wie in jedem Jahr ihr Getreidefeld mit der Sense ab und dreschen es mit einer alten Dreschmaschine. Als ob die Zeit stehen geblieben ist, aber für die Kinder eine Reise in die Vergangenheit

„ Erichs Hütte“, ruft der Schaffner und einige Leute steigen hier aus. Nach wandern ist mir heute nicht, deswegen bleibe ich sitzen. Eine Mütze Schlaf könnte jetzt Wunder wirken und mit diesem Gedanken fallen mir die Augen zu.

Ich bemerke gar nicht den Großbrand in Kuniberts Höhe, das kleine Straßenfest und das Läuten der kleinen Kirche, wo die Brüder und Schwestern zum Gebet gerufen werden.

Aus meinen Traum werde ich wach gerüttelt vom Schaffner. „Hallo! Waltershausen Endstation!“ Ich bedanke mich, völlig durcheinander gehe ich zum Bahnhofsgebäude, um mit der nächsten Regionalbahn wieder nach Löschstadt fahren zu können.

In Löschstadt kommt planmäßig die RE und schon geht es weiter. Vorbei am Zeughaus, an der Gartenbahn, am Autokino und  Bahnbetriebswerk. Der lange Tunnel gibt mir die Gewissheit, dass ich die Hälfte erst hinter mir habe.

Ein lautes Rauschen zeugt davon, dass wir die Pylonbrücke befahren. In der Ferne grüßt der Bahnhof Winden.

Entlang der Weinberge wie in der Pfalz, ist das Hambacher Schloß  eingebettet. Der Teufelstisch und die Burg Trifels in Annweiler fliegen am Fenster vorbei.

Noch unter das Autobahnkreuz hindurch und schon verschwindet der Zug unter die Burg  Falkenstein.

Als es wieder hell wird fährt der Zug wieder in den Bahnhof Neustadt ein. In den Vorgärten hört man das Lachen und Singen der Laubenpieper.

Ich steige nun wieder aus und habe einen Tag hinter mir, welchen ich nicht gleich vergessen werde. So viele Geschichten und Eindrücke habe ich heute gesammelt, es wird  beim nächsten Mal bestimmt genau so spannend sein wie heute,

denn die Fuzzies der IGEG e.V. haben immer wieder neue Ideen um ihre Besucher aufs Neue zu überraschen. Ich wollte eigentlich noch in den Zoo, aber das ist wieder eine andere Geschichte.

Vielleicht treffen wir uns bei der IGEG e.V. im Zeughaus einmal  und erzählen mir, was Sie alles entdeckt haben.